Aktuelle DEKRA / Ipsos-Studie

Elektrofahrzeuge: Weiterhin große Zurückhaltung beim Gebrauchtkauf

16. Okt. 2025

Gebrauchtwagenkäufer und -interessenten haben nach wie vor große Bedenken, wenn es um Elektrofahrzeuge geht. Das zeigt eine aktuelle Befragung der Expertenorganisation DEKRA und des Marktforschungsinstituts Ipsos in Deutschland. Für 64 % der Befragten käme ein gebrauchtes reines Elektrofahrzeug eher nicht oder überhaupt nicht in Frage. Reichweite und Batteriezustand sorgen noch am meisten für Bedenken.

Angesichts der anziehenden Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen wird ein funktionierender Gebrauchtwagenmarkt in der Zukunft immer wichtiger. In Österreich wurden laut Statistik Austria im ersten Halbjahr 2025 knapp ein Vierteil (24,7 %) mehr gebrauchte Elektrofahrzeuge zugelassen. In Deutschland würden sich nach der aktuellen DEKRA Ipsos-Studie allerdings nur 19 % der Befragten auf jeden Fall oder sehr wahrscheinlich für ein gebrauchtes Elektrofahrzeug entscheiden; 17 % sagen, es wäre eher wahrscheinlich (Vgl. 2023: 24 % bzw. 17 %). Die Gründe für die Bedenken sind unverändert. Unter den Befragten, für die ein gebrauchtes Elektrofahrzeug nicht in Frage kommen würde, ist für 43 % die Frage nach der Leistungsfähigkeit der gebrauchten Batterie einer der Gründe für die Zurückhaltung. 41 % sorgen sich um die Reichweite. Fehlende Park- und Lademöglichkeiten nennen 27 %, die Restwertentwicklung des Fahrzeugs 24 %. Genau ein Viertel der Ablehnenden unterschreiben die allgemeine Aussage, sie hätten generell kein Interesse an Elektrofahrzeugen.

Unabhängiger Test der Antriebsbatterie

Wenn der Gebrauchtwagenhandel mit Elektrofahrzeugen Erfolg haben will, muss er diesen Vorbehalten wirksam begegnen. Kunden wollen überzeugt werden, dass sie sich auf die Qualität der gebrauchten Fahrzeuge vor allem mit Blick auf den Zustand der Batterie verlassen können. Die Befragten in der aktuellen DEKRA / Ipsos-Studie sind tendenziell zwar noch skeptisch bei der Frage, was gegen die Bedenken helfen könnte. Einen unabhängigen Test des Batteriezustands, wie ihn beispielsweise DEKRA mit seinem patentierten Testverfahren für mehr als 150 verschiedene Fahrzeugmodelle anbietet, würden mit 12 % noch die meisten für hilfreich halten. 8 % würden mehr Lademöglichkeiten eine Wirkung zuschreiben, 7 % dem Thema Garantie, jeweils 6 % einem günstigen Preis und der Beratung durch den Händler.
„Die Batterie-Restkapazität eines gebrauchten Elektrofahrzeuges hat einen sehr starken Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und somit den Verkaufswert des Fahrzeugs“, betont auch Mag. Helmut Geil, Geschäftsführer von DEKRA Austria.
„Unser Batterietest für E-Fahrzeuge liefert ein genaues Bild über den Gesundheitszustand der Batterie (State of Health) und ist innerhalb von nur 15 Minuten durchführbar. Vor allem liefert er herstellerunabhängige, valide Testergebnisse, auf die sich Kunden beim Kauf, Verkauf und der Nutzung gebrauchter E-Fahrzeuge verlassen können“, ergänzt Helmut Geil. Die Ergebnisse der Studie zeigen uns auf alle Fälle, dass noch eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten ist, bis der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge wirklich in Gang kommt“, fasst Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH in Deutschland zusammen.

Zur aktuellen Studie

Für die Online-Studie befragte Ipsos im Auftrag von DEKRA im Juli 2025 insgesamt 1.000 Personen, von denen die Hälfte innerhalb der letzten zwei Jahre einen Gebrauchtwagen gekauft hat und die andere Hälfte einen Gebrauchtwagenkauf in nächster Zeit erwägt.
Weitere Informationen und eine Möglichkeit, die gesamte Studie zu bestellen, gibt es unter www​.dekra​.de/sales-studie