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Fachkräfte für Arbeitssicherheit erwartet breites Aufgabenspektrum
Voraussetzung: profunde Fachkenntnisse und Zusatzqualifikationen
Erfahrung und Persönlichkeit sind bei der Jobsuche ein Plus
Gesundheitsschutz hat an Bedeutung gewonnen
Unfälle am Arbeitsplatz lassen sich nicht komplett vermeiden. Die meisten Verhaltensfehler hingegen schon – sofern die Stimme von Fachkräften für Arbeitssicherheit gehört wird. Sie kümmern sich Tag für Tag darum, Unfällen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen von Beschäftigten vorzubeugen. Statistiken zeigen: Die Fachkräfte haben schon viel bewirkt, denn in Deutschland wird Arbeiten seit Jahren sicherer. Und trotzdem bleibt viel zu tun. Das Aufgabenspektrum von Fachkräften für Arbeitssicherheit ist sehr breit, wie die Analyse von 251 Stellenangeboten belegt. Arbeitgeber setzen nicht nur profunde Fachkenntnisse und Spezialwissen voraus, sondern wünschen sich auch starke Persönlichkeiten für die Stellen. Denn die Expertinnen und Experten in Sachen Sicherheit müssen den Überblick über vielfältige Aufgaben und Richtlinien behalten und oft noch Aufklärungsarbeit leisten.
Die Zahl an Arbeitsunfällen sinkt langsam und stetig, was beweist, dass Strategien und präventive Maßnahmen wirken. Unternehmensleitungen sind für die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben im Arbeitsschutz verantwortlich, können aber bestimmte Aufgaben an sachkundige Fachkräfte delegieren. Für den DEKRA Arbeitsmarktreport 2025 wurden 251 Stellenangebote für Arbeitssicherheitsfachkräfte untersucht, um herauszufinden, welche Aufgaben sie in der neuen Stelle erwarten, was sie dafür können sollten und welche Rahmenbedingungen die Arbeitgeber ihnen bieten.
Arbeitssicherheit ist in allen Branchen ein Thema. Jede fünfte der gesuchten Fachkräfte arbeitet später bei einem Dienstleister, der auf Arbeits- und Gesundheitsschutz spezialisiert ist (20,3 %). Mehr als jede zehnte Stelle hat ein Personaldienstleister ausgeschrieben (12,4 %). Außerdem scheinen Arbeitgeber im Öffentlichen Dienst derzeit einen erhöhten Bedarf an der Sicherheitsexpertise zu haben (9,6 %).
Bewertung und Beratung als Kernaufgaben
Die Aufgabenbeschreibungen sind weit gefasst und beinhalten viele strategische und operative Tätigkeiten. Die gesetzlich definierte Kernaufgabe von Arbeitssicherheitsfachkräften ist es, die für den Arbeits- und Gesundheitsschutz verantwortlichen Personen zu beraten und zu unterstützen. Basis hierfür ist die Gefährdungsbeurteilung, die in nicht ganz drei Viertel der Stellenbeschreibungen als Aufgabe erwähnt wird.
Beschäftigte empfinden Sicherheitsvorschriften oft als Schikane, z. B. das Tragen von Helmen oder Gehörschutz und versuchen, sie zu umgehen. Fachkräfte für Arbeitssicherheit müssen deshalb immer wieder die Ziele und die gewünschten Handlungsweisen erklären, um eine Verhaltensänderung zu bewirken. Dies geschieht unter anderem im Rahmen von Schulungen. Außerdem führen die gesuchten Fachkräfte regelmäßig Begehungen und Audits durch oder prüfen, ob z. B. Betriebsanlagen sicher sind. Die festgelegten Konzepte und Maßnahmen setzen drei von zehn der Spezialistinnen und Spezialisten selbst um und überprüfen auch, ob sie eingehalten werden. Mit einer sorgfältigen Dokumentation und Reportings erfüllen sie die gesetzliche Verpflichtung und können nachweisen, ob Maßnahmen wirken.
Gesundheitsschutz wird wichtiger
Von Gesundheitsmanagement über Gefahrgut bis hin zu Spiel- und Sportstätten – die Themen, mit denen sich die Arbeitssicherheitsfachkräfte befassen und auskennen sollen, sind vielfältig und teilweise branchenabhängig. Ganz oben auf der Liste steht der Gesundheitsschutz, bei dem sich die Fachkräfte mit den Auswirkungen der Arbeit auf die Gesundheit von Beschäftigten befassen (67,3 %). Der Schutz der physischen und psychischen Gesundheit im Arbeitsumfeld hat stark an Bedeutung gewonnen: 2014 erwähnte gerade einmal ein Viertel der Stellenangebote das Thema. Knapp zwei Drittel der Arbeitgeber legen Wert auf Erfahrung im Risikomanagement, d. h. Jobsuchende sollten Risiken systematisch erkennen, analysieren und bewerten können. Sie punkten zudem, wenn sie sich mit Brandschutz auskennen (41,0 %).
Berufsabschlüsse weitgehend festgelegt
Viele Arbeitgeber sprechen den Berufsabschluss an (80,5 %), obwohl die Voraussetzungen für die Ausbildung zur Fachkraft für Arbeitssicherheit genau definiert sind. In sechs von zehn Anforderungsprofilen wird ein technisches oder ingenieurwissenschaftliches Studium erwähnt (61,0 %). Eine Meister- oder Technikerweiterbildung ist ebenfalls eine gute Basis für die Tätigkeit als Arbeitssicherheitsfachkraft (40,6 bzw. 37,8 %). Insgesamt sind die meisten Arbeitgeber flexibel, d. h. es können sich sowohl Interessierte mit einem Hochschulabschluss bewerben als auch mit einer Meister- oder Technikerqualifizierung. Für ein Fünftel der Positionen kommt jedoch ausschließlich eine akademische Ausbildung infrage.
Zertifikate und Zusatzqualifikationen sind hilfreich
So gut wie alle Anforderungsprofile beinhalten Zertifikate und Zusatzqualifikationen, die für die offene Position wichtig sind. Die meisten Arbeitgeber setzen bei Jobinteressierten die Qualifikation „Fachkraft für Arbeitssicherheit“ voraus (86,5 %). In Betrieben ohne bestellte Brandschutzbeauftragte übernehmen Arbeitssicherheitsfachkräfte Teile dieser Aufgaben. Jede fünfte Fachkraft sollte deshalb mit der Qualifizierung „Brandschutzbeauftragte:r“ belegen können, dass sie die entsprechenden Normen, Vorschriften und Aufgaben beherrscht. Einschlägige Berufserfahrung ist zudem bei der Stellensuche von großem Vorteil (62,2 %).
Überfachliche Kompetenzen zählen
Motiviert, verantwortungsbewusst und selbstständig – so stellen sich Arbeitgeber ideale Kandidatinnen und Kandidaten vor. Sie nennen durchschnittlich 5,4 Soft Skills, die ihnen wichtig sind. Die Aufgaben sind anspruchsvoll und nicht alle Beschäftigten sind einsichtig, was die Sicherheitsmaßnahmen anbelangt. Davon dürfen sich die Fachkräfte nicht demotivieren lassen. Dass Beschäftigte in diesem Beruf verantwortungsbewusst und verlässlich sind, versteht sich von selbst. Schließlich hängt von einer sicheren Arbeitsumgebung die Gesundheit von Menschen ab. Jede vierte Fachkraft sollte bereit sein, zu den Standorten des Arbeit- oder Auftraggebers zu reisen.
Weiterentwicklung und flexibles Arbeiten geboten
Den Arbeitgebern ist bewusst, dass sie den Fachkräften einiges bieten müssen und beschreiben ihre Leistungen ausführlich. Gut jede zweite Arbeitssicherheitsfachkraft kann mit Weiterbildungsangeboten rechnen (52,6 %) – es ist die mit Abstand häufigste Sonderleistung. Die Möglichkeit, die Arbeitszeit flexibel zu gestalten (42,6 %), Sonderurlaubstage (35,1 %) sowie Gesundheits- und Fitnessangebote (33,5 %) tragen zu einer ausgeglichen Work-Life-Balance der Beschäftigten bei. Arbeitssicherheitsfachkräfte sind oft vor Ort präsent und führen beispielsweise an den Arbeitsstätten Begehungen durch. Dennoch können drei von zehn im Homeoffice arbeiten, zumindest in einem gewissen Umfang. Was die monetären Aspekte betrifft, bieten die Unternehmen den Beschäftigten am häufigsten eine betriebliche Altersvorsorge oder allgemein ein „attraktives Gehalt“ (36,3 bzw. 32,7 %).
„Fachkräfte für Arbeitssicherheit sorgen für sichere und gesunde Arbeitsplätze. Zugleich beugen sie finanziellen Schäden durch Unfälle oder Imageverluste vor“, erklärt Katrin Haupt, Geschäftsführerin der DEKRA Akademie. „Verantwortungsbewusste Arbeitgeber stärken ihren Fachkräften in jeder Hinsicht den Rücken. Sei es, indem sie Weiterentwicklung fördern oder klar kommunizieren, wie wichtig ihre Arbeit für den Unternehmenserfolg ist.“
Inhalte des DEKRA Arbeitsmarktreports 2025:
Im Erhebungszeitraum Ende Februar 2025 wurden 8.944 Stellenangebote in zwei Online-Jobbörsen ausgewertet. Der Report beinhaltet eine/n …
… Überblick über die Entwicklung der Berufe und Tätigkeitsfelder
… vertiefende Analyse der Stellenangebote für IT-Security-Fachkräfte
… vertiefende Analyse der Tätigkeit von Fachkräften für Arbeitssicherheit
… Exkurs zum Wandel in der Arbeitswelt
sowie Expertenkommentare (Bundesagentur für Arbeit, EWE AG, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung, Mercedes-Benz, RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung)