Acht der letzten zehn Jahre ohne Verkehrstote
DEKRA Vision Zero Award für schwedische Stadt Karlstad
Der DEKRA Vision Zero Award geht in diesem Jahr an die schwedische Stadt Karlstad. In der Stadt mit gut 60.000 Einwohnern waren in acht der vergangenen zehn Jahre keine Verkehrstoten im innerörtlichen Verkehr zu verzeichnen. Diesen Erfolg würdigen die DEKRA Verkehrssicherheitsexperten mit der Auszeichnung. Die international führende Sachverständigenorganisation vergibt den Preis insgesamt zum siebten Mal. Kajsa Sundström Van Zeveren, Leiterin des Europabüros der Region Värmland, nahm die Auszeichnung im Rahmen des DEKRA Jahresempfangs in Brüssel entgegen.
- Systematische Maßnahmen der letzten Jahre zahlen sich aus
- Ziel von null Verkehrstoten wird schon in vielen Städten der Welt erreicht
- Daten aus 26 Ländern: Interaktive Karte unter www.dekra-vision-zero.com
Für die interaktive Online-Weltkarte unter
www.dekra-vision-zero.com
werten die DEKRA Experten kontinuierlich die jeweils neuesten verfügbaren Unfallstatistiken aus. Für insgesamt 26 Länder in Europa, Amerika, Asien und Ozeanien verzeichnet die Karte diejenigen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern, die seit 2009 in mindestens einem Jahr das Ziel von null Verkehrstoten erreicht haben. Karlstad hat etwa 96.000 Einwohner.
Der EU-Koordinator für Straßenverkehrssicherheit, Kristian Schmidt, würdigte den Erfolg von Karlstad: „Er sollte für uns alle Inspiration und Ermutigung sein – und der Beweis, dass es möglich ist. Acht Jahre ohne Verkehrstote sind kein glücklicher Zufall, sondern am Ende darauf zurückzuführen, dass man Dinge richtig gemacht hat.“
„Seit fast zehn Jahren arbeitet Karlstad systematisch mit Geschwindigkeitsregelung und ausgewiesenen Schulwegen. Geregelte niedrige Geschwindigkeit und geschwindigkeitsreduzierende Maßnahmen, wo sich Fußgänger, Radfahrer und Autos begegnen, erhöhen die Sicherheit im unmittelbaren Umfeld, wo die täglichen Wege beginnen. Karlstad verfügt über ein gut ausgebautes Netz für Fußgänger und Radfahrer mit vielen Kilometern getrennter und geteilter Fußgänger- und Radwege“, sagt Kajsa Sundström Van Zeveren. „Wir investieren auch in das Fegen und Salzen, um im Winter die Zahl der Radfahrer und ihre Sicherheit zu erhöhen und den häufigsten Unfall, den Alleinunfall, zu vermeiden. Wo Fußgänger und Radfahrer die Straße überqueren, werden oft Maßnahmen ergriffen, und zwar immer mehr und immer härtere, wie z. B. Geschwindigkeitsschwellen. Auch wenn wir schon viel getan haben, gibt es immer wieder Forderungen nach mehr. Die Herausforderung besteht darin, die Verkehrsteilnehmer dazu zu bewegen, die Verkehrsregeln einzuhalten und gegenseitig Rücksicht zu nehmen“, fügt sie hinzu.
„Fast 1.300 Städte rund um die Welt haben nachweislich schon mindestens in einem Jahr das große Ziel von null Verkehrstoten erreicht, viele davon in mehreren Jahren“, so Jann Fehlauer, Executive Vice President der DEKRA Gruppe und Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH. „Diese Städte – und allen voran unsere Preisträger seit 2016 – beweisen, dass die Vision Zero erreichbar ist.“ Die Anstrengungen, das Ziel in noch vielen weiteren Städten und auch außerhalb urbaner Räume zu erreichen, müssten auf allen Ebenen weitergehen, forderte Fehlauer.
In Schweden, wo die Vision Zero – also das Ziel eines Straßenverkehrs ohne Getötete – zum ersten Mal formuliert wurde, gibt es 27 Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern; 24 von ihnen haben das Ziel innerorts schon mindestens in einem Jahr seit 2009 erreicht. Einzige Ausnahmen sind die drei größten Städte Stockholm, Göteborg und Malmö. Die größte schwedische Stadt, die das Ziel der Vision Zero schon in einzelnen Jahren erreicht hat, ist Uppsala. In der 140.000-Einwohner-Stadt gab es seit 2009 insgesamt sieben Jahre mit null Verkehrstoten im Innerortsverkehr.