DEKRA Arbeitsmarkt-Report 2019
Softwareentwicklung ist mehr als Java
Softwareentwickler sind die am zweithäufigsten gesuchten Fachkräfte, so der DEKRA Arbeitsmarkt-Report. Was Recruiter beunruhigt, dürfte Kandidaten mit einer einschlägigen Ausbildung freuen: Bewerber können zwischen vielen Jobangeboten wählen und Arbeitgeber legen sich mächtig ins Zeug, um in die engere Wahl der Entwickler zu kommen. Auch das Arbeitsumfeld und die Zusatzleistungen lassen kaum Wünsche offen, wie die Analyse von 350 Stellenanzeigen zeigt. Doch die Anforderungen sind hoch und Kandidaten benötigen neben fundierten Programmierkenntnissen Erfahrung in verschiedenen anderen Bereichen des Entwicklungsprozesses. Idealerweise bringen sie hierfür einen Hochschulabschluss sowie Berufserfahrung mit.
- Entwickler arbeiten im Team, agil und interdisziplinär
- Höchster Bedarf in IT, Maschinen- und Fahrzeugbau sowie Elektroindustrie
- Softwareentwicklung zunehmend Tätigkeitsfeld auch für Ingenieure
Der Beruf des Softwareentwicklers wird gemeinhin ausschließlich mit Programmierung in Verbindung gebracht. Ein großer Teil der gesuchten Kandidaten soll tatsächlich programmieren, doch die Jobbeschreibungen enthalten jeweils durchschnittlich 4,6 Aufgabenbereiche. Dies zeigt: Ihre Arbeit geht erheblich über die Programmierung hinaus.
Programmier- und Markup-Sprachen sind das Handwerkszeug von Softwareentwicklern. Die Basis bilden hier eindeutig Java und C++ (40,0 bzw. 37,7 %). Jeder vierte Bewerber sollte außerdem fit in der Datenbanksprache SQL sein. JavaScript ist die gängigste Skriptsprache für webbasierte Anwendungen und findet sich deshalb des Öfteren in den Anforderungsprofilen (17,1 %). Gut jeder zehnte Arbeitgeber fordert Kenntnisse in Python, eine der sich am schnellsten verbreitenden Programmiersprachen, die beispielsweise im Bereich Machine Learning und Big Data zum Einsatz kommt.
Oft beschreiben Arbeitgeber, wie ihre Entwicklerteams arbeiten. Fast zwei Drittel betonen die Bedeutung von Teamarbeit (63,4 %) oder dass die Entwickler häufig in einem agilen und interdisziplinären Umfeld arbeiten (41,4 % bzw. 23,1 %). Außerdem gehört Kundenkontakt zur Tagesordnung von gut jedem dritten der gesuchten Mitarbeiter. Diese Faktoren haben einen direkten Einfluss darauf, wie Entwickler „ticken“ müssen: Wie wichtig es ist, dass sie teamfähig sind, zeigt schon die Differenz dieser Eigenschaft zu allen anderen genannten. Kreativität und Gestaltungswille haben es an die achte Stelle der Soft Skills geschafft, denn wie in kaum einem anderen Bereich müssen Entwickler offen für neue und auch ungewöhnliche Lösungswege sein. Gleichzeitig legen Unternehmen Wert auf verantwortungs- und qualitätsbewusste Mitarbeiter, denn das Ergebnis ihrer Arbeit ist oft zentraler Bestandteil von Produkten, bei denen es auf Sicherheit und Zuverlässigkeit ankommt.
In den Stellenanzeigen finden sich sehr viele Hinweise auf Benefits, mit denen Wechselwillige im neuen Job rechnen können. Attraktive Konditionen rund um die Arbeitszeitgestaltung, Weiterbildung und sonstige Zusatzleistungen stehen dabei im Vordergrund. Jedes zweite Unternehmen ermöglicht beispielsweise eine flexible Arbeitszeitgestaltung und auch andere Leistungen zielen darauf, Arbeit und Privatleben in jeder Lebensphase unter einen Hut zu bringen. Manche Arbeitgeber spendieren zusätzliche Urlaubstage und in 16 Unternehmen können Mitarbeiter sogar im Rahmen von Sabbaticals eine längere Auszeit nehmen.
Im Kernerhebungszeitraum vom 18. bis 24. Februar wurden 13.745 Stellenanzeigen in elf deutschen Tageszeitungen, zwei Online-Jobbörsen und zwei sozialen Netzwerken ausgewertet. Der Report beinhaltet
- einen Überblick über die Entwicklung der Berufe und Tätigkeitsfelder
- eine vertiefende Analyse der Tätigkeit von Berufskraftfahrern
- eine vertiefende Analyse der Tätigkeit von Softwareentwicklern
- einen Exkurs zum Thema „Personalentwicklung im Handel“
- Expertenkommentare
DEKRA Akademie GmbH
Dr. Peter Littig
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